Leinen wird aus den Stängeln der Flachspflanze hergestellt. Flachs ist eine einjährige Pflanze, die 60 bis 120 cm hoch wird und in gemäßigtem Klima bei hoher Feuchtigkeit (Meeresklima) gedeiht.Flachs wird in den GUS-Staaten, China, Irland, Frankreich, Belgien, Niederlande angebaut. In Deutschland wurde der Flachanbau 1960 wegen mangelnder Rentabilität eingestellt. Inzwischen wird vereinzelt wieder Flachs angebaut.
Die Flachsfaser befindet sich bündelweise in der Rinde des Pflanzenstängels. Die Faserbündel werden durch mechanische und chemische Vorgänge von den übrigen Stängelbestandteilen getrennt. Ergebnis der Bearbeitung der Flachsfasern ist der Langflachs oder Hechelflachs. Dieses hochwertige Material wird zu Leinen-Garnen versponnen.
Aus der Sicht des Gesundheits- und Umweltschutzes wird Flachs als Textilrohstoff sehr günstig bewertet. Die Pflanze stellt nur geringe Ansprüche an die Bodenqualität und braucht nur wenig Düngung und keine Bewässerung. Flachs ist wenig anfällig für Schädlinge und erfordert kaum Pestizide. Die Verarbeitungsschritte können umweltfreundlich gestaltet werden.
Flachsfasern sind hellblond bis silbergrau.
Das Leinen Siegel "Masters of Linen" ist ein internationales, weltweit geschütztes Qualitätszeichen des Dachverbandes der europäischen Leinenindustrie mit Sitz in Paris.