Krapp: systematischer Name der Pflanze: Rubia tinctorum, Farbstoffe: Alizarin, Purpurin

Die Pflanze kommt in Süd- und Südosteuropa, in den Mittelmeergebieten, Kleinasien, China, Japan, Nordamerika, Mexiko und Südamerika vor. Krapp wurde früher zur Farbstoffgewinnung in großen Mengen angebaut und kommt heute noch in manchen Gegenden Mitteleuropas verwildert vor.

Krapp wird 50-80 cm hoch. Der Farbstoff befindet sich in der dunkelroten Wurzel, die zur Farbstoffgewinnung getrocknet und dann gedroschen wird, um sie von den Fasern zu befreien.

Farbskala: rot, violett bis braun.

Der Farbstoff aus der Krappwurzel wurde bereits in der Antike zum Färben von Textilien verwendet. Karl der Große ließ Krapp auf seinen Gütern anbauen. Im 15. Jahrhundert war Holland ein Zentrum des Krappanbaus, der eine wichtige Quelle für den Reichtum des Landes war.

Wau: systematischer Name der Pflanze: Reseda luteola, Farbstoffe: Luteolin, Apigenin

Die Pflanze wird 50 bis 150 cm hoch und kommt in Mittel- und Südeuropa auf Kies und Sandböden der Fluß- und Seeufer, an Wegrändern, auf Mauern vor. Zum Färben wird die ganze Pflanze verwendet, die aus der Erde gezogen und in Garben auf den Feldern getrocknet wird.

Farbskala: zitronengelb, grüngelb, olivbraun

Wau war schon in der Antike als einziger gelber Farbstoff bekannt, der eine hohe Lichtechtheit aufweist. Im 17. Jahrhundert waren England und Frankreich Zentren des Wau-Anbaus.

Waid: systematischer Name der Pflanze: Isatis tinctoria, Farbstoff: Isatan (Indigo)

Die Pflanze wird 100 bis 150 cm hoch, kommt aus Inner- und Vorderasien und ist in Ostasien, Indien, Nordafrika und Europa verbreitet. Die Blätter enthalten den Farbstoff. Die Blätter wurden bis ins 19. Jahrhundert eingesammlt, getrocknet und in einer mit Pferden betriebenen Naßmühle zu einem Brei zermalen und vergoren. Anschließend wurden das blaue Produkt zu Ballen oder Kugeln gepreßt und getrocknet. Die Waidfärberei war sehr aufwändig und konnte nur von erfahrenen Blaufärbern durchgeführt werden.

Farbskala: blau, grünblau , violett

In der Antike verwendeten die Griechen und Römer Waid zum Färben von Textilien. In Britannien wurde der Farbstoff in antiker Zeit zur Körperbemalung verwendet. Thüringen war seit dem 13. Jahrhundert das Zentrum des deutschen Waidanbaus. Waid wurde in Frankreich und England bis ins 19. Jahrhundert angebaut und war die Quelle des Reichtums dieser Regionen. Erst die Einführung des Indigos aus dem fernen Osten, dessen Einbürgerung selbst mit den strengsten Verordnungen im 16. und 17. Jahrhundert nicht zu verhindern war, schränkte den Waidanbau zunächst ein und beseitigte ihn schließlich fast ganz.

Öffnungszeiten: 

Dienstag bis Freitag

10-12 Uhr und 15-19 Uhr,

Samstags  10-12 Uhr geöffnet.

 

Anfahrt:

Autobahn A 565, Ausfahrt Bonn-Hardtberg, Richtung Röttgen, Meckenheim.

 

Buslinien 843 und 603, Haltestelle Bonn-Röttgen Kurfürstenplatz