Die Baumwolle entsteht aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze, einem einjährigen Strauch, der zur Art der Malven gehört und in tropischem und subtropischem Klima gedeiht. Die wichtigsten Lieferanten für Baumwolle sind China, die USA, die GUS-Staaten, Indien, Pakistan. Die weltweite Baumwollerzeugung lag im Jahr 2009 bei 23,2 Mio. Tonnen, 0,3 % davon sind Bio-Baumwolle.
Die Samenkapsel der Baumwollpflanze enthält 3 bis 5 Fächer mit 5 bis 10 Samenkörnern. Aus der Oberfläche der Samenkörner wachsen die Baumwollfasern wie Haare heraus (etwa 1000 bis 8000 je Korn).
Die aufgeplatzen Samenkapseln werden von Hand (bei hochwertigen Sorten), in der Regel jedoch mit der Pflückmaschine eingesammelt. Für die maschinelle Ernte ist eine vorherige chemische Entlaubung der Baumwollfelder notwendig. Pro Pflanze werden 125 -1300 g Bauwollfasern geerntet. Die Baumwolle wird getrocknet, gereinigt, entkörnt und in Ballen gepreßt.
Der konventionelle Baumwollanbau ist mit erheblichen ökologischen Problemen belastet: großer Land- und Wasserbedarf, schädlingsanfällige Monokulturen, hoher Einsatz von Pestiziden und Herbiziden bei 5 bis 15 Spritzungen in der Anbauperiode, hoher Düngemitteleinsatz und Verwendung von Entlaubungsmitteln für eine gleichmäßige Reife der Samenkapseln und höhere Erträge.Beim biologischen Baumwollanbau wird auf Pestizide, Herbizide, Kunstdüngung verzichtet. Statt dessen werden bessere Anbauverfahren (Fruchtwechsel) schädlingsresistente Baumwollsorten, Handpflücken angewendet. Die Auswirkungen biologischer Anbaumethoden sind geringere Erträge, höhere Erzeugerkosten und damit höhere Preise.
Die Farbe der Baumwollfasern variiert zwischen weiß, creme (ägyptische Sorte "Mako"), bräunlich und gräulich.
Buchtipp: Erik Orsenna: Weisse Plantagen, eine Reise durch unsere globalisierte Welt, C.H. Beck Verlag, München 2007, ISBN 978 3 406 55917 4